Veröffentlicht: 29.09.09
Klimafahne auf der Polyterrasse

1600 Quadratmeter voller Klimawünsche

Auf der Polyterrasse wurde am Montag die weltgrösste Schweizerfahne ausgebreitet. Angehörige der ETH und der Universität Zürich konnten ihre Forderungen und Wünsche für einen wirksamen Klimaschutz auf die 40x40 Meter grosse Flagge schreiben, die Mitte Oktober dem Bundesrat übergeben wird. Im Dezember reist die Klimafahne an die UNO-Klimakonferenz in Kopenhagen.

Lukas Langhart
Die 40x40 Meter grosse Schweizerfahne hüllt die Polyterrasse ein und zieht die Massen an. (Bild: Lukas Langhart / ETH Zürich)
Die 40x40 Meter grosse Schweizerfahne hüllt die Polyterrasse ein und zieht die Massen an. (Bild: Lukas Langhart / ETH Zürich) (Grossbild)

Von Utzenstorf über Saignelégier, von Fribourg bis nach Basel, und nun auf der Polyterrasse der ETH Zürich – die Klimafahne ist auf Schweizerreise. Die weltgrösste Schweizerfahne, mit Wünschen und Gedanken beschrieben, soll zeigen, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer um das Klima sorgen. Vor allem aber soll sie den Bundesrat dazu bringen, sich für zielführende Verhandlungen an der Klimakonferenz in Kopenhagen einzusetzen.

Stimmen fürs Klima

Im Dezember dieses Jahres findet in Kopenhagen die 15. Klimakonferenz der UNO statt. Im Mittelpunkt dieses internationalen Gipfels stehen die Verhandlungen um ein neues Klimaabkommen, welches auf das 2012 ablaufende Kyoto-Protokoll folgen wird. Als reiche Industrienation muss die Schweiz eine Vorreiterfunktion übernehmen, meinen die über 50 Schweizer Organisationen, die sich zur Klimaallianz zusammengeschlossen haben. Mit der Aktion «Stimmen fürs Klima» fordert die Klimaallianz für die Schweiz eine Reduktion des CO2-Ausstosses um 40 Prozent bis ins Jahr 2020.

Unübersehbar

Die 21-jährige Sedrina ist gerade dabei, mit rotem Filzstift und viel Geduld ein grosses Herz in die Mitte des Schweizerkreuzes zu malen. «Ein gesundes Klima setzt Liebe zur Natur voraus, deshalb gehört hier, im Herzen der Fahne, ein Herz hin», meint die Psychologiestudentin, während sie mit dem austrocknenden Filzstift kämpft. Vivi und Kilian, die mit Sedrina zusammen studieren, sind ebenfalls angetan von der riesigen Flagge: «Sie ist sehr auffällig und schlichtweg unübersehbar», sind sie sich einig. Auch die Politikstudentin Sereina ist nach dem Mittagessen zufällig auf der Polyterrasse gelandet. Sie bedauert, dass diese Aktion in keiner Weise angekündigt wurde, denn sie findet das Ganze eine «super Idee» und hofft, dass die Fahne auch in Kopenhagen zur Geltung kommen wird.

Durch die ganze Schweiz

Bei strahlendem Wetter auf der Polyterrasse strahlt auch Edith Siegenthaler. Im Auftrag von «Stimmen fürs Klima» begleitet sie als Tourleiterin die Klimafahne auf ihrer Reise durch die Schweiz. Sie ist glücklich, wenn die Fahne an einem so schönen Tag in ihrer ganzen Grösse von hunderten von Leuten bestaunt werden kann. In den kommenden Tagen wird die 200 Kilogramm schwere Schweizerfahne noch an den Universitäten in Bern, Neuenburg und Genf ausgerollt, bevor sie am 17. Oktober auf dem Bundesplatz in Bern im Rahmen eines grossen Fests mit Konzerten und Reden dem Bundesrat übergeben wird. Siegenthaler hofft in Bern auf «ebenso schönes Wetter wie hier» – und auf einige tausend Festbesucher.

Die Polyterrasse ist nur eine von vielen Stationen auf der Reise der Klimafahne: Seit Mitte Juli tourt sie durch die ganze Schweiz, wurde unter anderem an der Universität Basel, am Filmfestival Locarno und am Paléo-Festival in Nyon ausgerollt und von Jung und Alt unterschrieben, bemalt oder mit zum Nachdenken anregenden Sprüchen bestückt. An die ETH geholt wurde die Klimafahne von [project21], der studentischen Organisation für nachhaltige Entwicklung der ETH und Universität Zürich.

 
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