Artenschutz: Grosse, vernetzte Weltreservate

Damit beim Landschutz in erster Linie Gebiete mit hoher Biodiversität profitieren und nicht solche ohne Ressourcen, die wirtschaftlich uninteressant sind, sollten schützenswerte Gebiete von internationalen Organisationen (mit-)bestimmt werden und nicht vom betroffenen Staat. Die UNESCO hat bereits 482 Gebiete in 102 Ländern zu Weltreservaten der Biosphäre erklärt. Dieses Projekt müsste für Grossflächen heraufskaliert werden. Wichtig für die Artenvielfalt sind nämlich grosse und zusammenhängende Gebiete, die es Grosssäugern erlauben, ihren Standort zu wechseln.

Dass eine Verminderung der landwirtschaftlichen Intensität - weniger Dünger, weniger Produktivität - wichtig, ja global gesehen überhaupt zielführend ist, bezweifle ich jedoch. Heute ist eine Fläche von der Grösse Südamerikas landwirtschaftlich genutzt. Eine weniger intensive Landwirtschaft würde diese für die Nahrungsproduktion nötige Fläche eventuell verdoppeln: es käme viel mehr Land unter den Pflug. Denkt man nur vom Arten- und Naturschutz her, sind eigentlich sogar Gewächshäuser ideal, denn es sind ausgeschiedene Flächen und idealerweise ohne Emissionen und ohne Beinträchtigung der weiteren Umgebung. Es wird kein Wildschein erlegt, kein Vogel abgeknallt wegen dem was in einem Gewächshaus wächst, ganz anders als bei normaler Landwirtschaft. Beispiel Holland: Holland produziert Gemüse für Milliarden. Denn obwohl es eines der kleinsten Länder der Erde ist: Es ist der zweitgrößte Landwirtschaftsexporteur der Welt.

Martin Holzherr - 06.11.10

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