Veröffentlicht: 28.03.12
Science

Erdbeben-Spuren vor Japans Küste sichern

Ein Jahr liegt das verheerende Erdbeben vor Japans Küste zurück. Es wird vom US Geological Survey als das viertstärkste gemessene Erdbeben gelistet. Im Meeresgrund lassen sich wichtige Informationen zum Ereignis finden, die nun durch detaillierte Untersuchungen erfasst werden. ETH-Forscher berichten ab morgen von einem der Forschungsschiffe.

Simone Ulmer
Michael Strasser (l.) und Dominik Dinten erforschen an Bord der «Sonne» die Spuren, die das verheerende Erdbeben vor Japan zurückgelassen hat.
Michael Strasser (l.) und Dominik Dinten erforschen an Bord der «Sonne» die Spuren, die das verheerende Erdbeben vor Japan zurückgelassen hat. (Grossbild)

Am 11. März 2011 ereignete sich vor Japan das Tohoku-Erdbeben der Magnitude 9, das zum verheerenden Tsunami und der nuklearen Katastrophe in Fukushima führte. Wissenschaftler arbeiten seither intensiv daran, die noch frischen Spuren, die das Erdbeben hinterlassen hat, auf und im Meeresgrund zu erforschen.

Dabei sind auch Wissenschaftler des Zentrums für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) der Universität Bremen. Sie untersuchen vier Wochen lang den Meeresboden der Erdbebenregion mit dem deutschen Forschungsschiff «Sonne». Mit von der Partie ist auch ETH-Professor Michael Strasser. Strasser war von 2007 bis 2011 Postdoc am MARUM und hat seit Oktober 2011 eine SNF Förderungsprofessur an der ETH Zürich. Er war bereits zuvor an Forschungsfahrten vor der Küste Japans beteiligt (siehe ETH Life vom 7.1.2012) und bereitete deshalb die «Sonne-Expedition» mit vor. Dabei kamen ihm sein gewonnenes Know-how und seine Kontakte zu japanischen Forschern zugute.

ETH-Forscher berichten in ETH Life von Bord der «Sonne»

Für zwei Wochen wird Michael Strasser zusammen mit seinem Masterstudenten Dominik Dinten an der Forschungsfahrt teilnehmen und ab morgen für ETH Life darüber berichten.

Auf der Forschungsfahrt untersuchen und kartieren die Forschenden den Ozeanboden in bis zu 7500 Metern Tiefe auf einem Gebiet von 800 Kilometern Länge und 400 Kilometern Breite, unter anderem mit Tauchrobotern. Mit Schwerloten werden Sedimentkerne aus dem Meeresgrund gezogen. Von den Sedimentkernen erhoffen sich die Wissenschaftler die Erdbebengeschichte der Region aufarbeiten zu können. Strasser und Dinten sammeln an Bord der «Sonne» hierfür Fakten aus dem Meeresgrund und berichten online, was sie dabei erleben und entdecken.

 
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