Kolumne Brunnschweiler: Verzicht

Mich stört der Singular in der Überschrift. Die angesprochenen Probleme sind leider so. Sobald chinesische Bedürfnisse gedeckt werden sollen, fällt deren Befriedigung sehr ins Gewicht. Wir mögen bedauern, dass diese Menschen ihren Eiweissbedarf nicht mehr mit Insekten, Käfern, Coconraupen, Schnecken und Würmern decken wollen, was ja sehr umweltschonend und effizient war, wie wir mit Blick auf die Energiebilanz feststellen. Aber mehr Gelassenheit in Bezug auf die Nutzung der CO2-armen Kernenergie wäre angebracht, gerade im Hinblick auf den enormen Energiehunger von Schwellen- und Industrieländern. Das wäre ein substantieller Beitrag gegen die befürchtete Klimaerwärmung, die wir angeblich verhindern wollen.

Aber auch da fragt sich jeder, der auf die Erdgeschichte zurückblickt, wie es früher zu den gewaltigen Temperaturschwankungen gekommen war zwischen den Eiszeiten, wo CO2-Emissionen noch gar keine Thema waren, die hohe Radioaktivität hingegen schon. Ist es sinnvoll, gegen die Natur, gegen Klimaveränderungen Gesetze und Vorschriften zu erlassen und Steuern und Abgaben willkürlich zu erheben und "Zertifikate" zu handeln? Nur Verzicht auf vieles könnte unseren CO2-Ausstoss dratisch senken und den ökologischen Fussabdruck verkleinern. Aber wir sehen, dass Menschen aus den Schwellen- und Drittweltländern nicht auf ihrem tiefen Level bleiben wollen, die "Abstimmung mit den Füssen", sprich Migrations- uns Asylproblematik spricht eine andere Sprache.

Hedi Bussmann - 13.07.13

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