Veröffentlicht: 07.12.11
Campus

Roche unterstützt Assistenzprofessur

Die ETH Zürich verstärkt ihre Forschung im Bereich der «Molekularen Gesundheitswissenschaften» und schafft dazu eine neue Assistenzprofessur. Der Basler Pharmakonzern unterstützt die Professur und ein Postdoc-Forschungsprogramm, an dem auch das Unispital und die Universität Zürich beteiligt sind, in Millionenhöhe.

Roman Klingler
Die «Molekularen Gesundheitswissenschaften» können dank der Donation ausgebaut werden. (Bild Stéphanie Marie Couson/ETH Zürich)
Die «Molekularen Gesundheitswissenschaften» können dank der Donation ausgebaut werden. (Bild Stéphanie Marie Couson/ETH Zürich) (Grossbild)

Fortschritte in der Zell- und Molekularbiologie sollen es in nicht allzu ferner Zukunft möglich machen, dass Diagnose und Therapie von Krankheiten auf die individuelle genetische Ausstattung von Patienten zugeschnitten sind. Heute schon bieten spezialisierte Firmen Verfahren an, mit denen das Risiko eines Individuums abgeschätzt werden kann, im Verlauf des Lebens an einer bestimmten Krankheit zu erkranken. Weist die genetische Veranlagung eines Menschen auf gewisse Krankheiten hin, kann man frühzeitig versuchen, den Ausbruch der Krankheit zu verhindern oder wenigstens hinauszuzögern. Wenn die Krankheit ausbricht, dann soll diese ganz gezielt auf das Individuum zugeschnitten bekämpft oder therapiert werden, so der Ansatz der sogenannten personalisierten Medizin.

Forschungsachse Zürich-Basel

Mit der neuen Forschungszusammenarbeit zwischen dem Basler Pharmakonzern Roche, der Universität Zürich (UZH), dem Zürcher Universitätsspital (USZ) und der ETH Zürich soll die personalisierte Medizin noch intensiver erforscht werden. Aus ETH-Sicht im Zentrum stehen eine neue Professur sowie ein Forschungsprogramm für Postdoktoranden. Roche unterstützt eine neue Assistenzprofessur auf dem Gebiet der RNA-basierenden Technologien an der ETH mit 3 Millionen Franken. Die Schenkung erfolgt über die ETH Zürich Foundation. Für das Postdoc-Forschungsprogramm wendet Roche nochmals 1.5 Millionen Franken auf.

Die neue Professur wird Teil eines ebenfalls neuen Institut für Molekulare Gesundheitswissenschaften, das 2012 unter der Leitung von ETH-Professor Wilhelm Krek eröffnet wird. In den vergangenen Jahren hat die Wissenschaft immer besser verstanden, welche Rollen die verschiedenen Ribonukleinsäuren (RNS, engl. RNA) in zellulären Vorgängen spielen. RNA überträgt nicht nur genetische Information, sondern hat auch bei zahlreichen Signalwegen innerhalb von Zellen wichtige Funktionen. So können beispielsweise microRNAs (miRNA) wichtige Prozesse wie den Zelltod oder Zellteilung regulieren. Sie stehen auch im Verdacht, bestimmte Krankheiten zu verursachen. Deshalb will die ETH Zürich mit der neuen Assistenzprofessur die Rolle der RNA noch besser verstehen.

Die verschiedenen Partner bringen ihr jeweils spezifisches Know-how in die Zusammenarbeit ein und werden gemeinsame Forschungsansätze definieren, um Grundlagen für neuartige Diagnose- und Therapiemöglichkeiten bei Krebserkrankungen, Virus- und Entzündungskrankheiten zu entwickeln.

 
Leserkommentare: