Veröffentlicht: 11.02.09

Citius-Bob: Von der Entwicklung bis zu den Olympischen Spielen 2010

Simone Ulmer

Für die Entwicklung des Vierer- und Zweierbobs für die Olympischen Spiele in Vancouver 2010 hat sich der Schweizer Bobverband mit der ETH Zürich und mehreren Industrieunternehmen zusammengetan. Die 2007 unter dem Namen «Citius» gegründete Allianz entwickelte und produzierte zwei Prototypen, bevor die Bobs im Frühjahr 2009 serienmässig produziert wurden. ETH Life Online begleitet die Entwicklung des Bobs bis zu den Olympischen Spielen in Vancouver. Das Citius-Dossier dokumentiert die Meilensteine des Projekts. Es berichtet über die Resultate der Wind- und Eiskanal-Versuche oder wie sich die Wissenschaftler der neuen Herausforderung stellten, einen Bob zu bauen. «Citius» war bei den Weltcuprennen ein voller Erfolg und holte insgesamt 11 Medaillen – nun drückt das ETH-Entwicklerteam des Citius-Bobs dem Schweizer Bob-Team die Daumen für Olympia.

Projekt-Finanzierung

Die ETH Zürich Foundation hat für die Jahre 2007 bis einschliesslich 2009 dem Projekt Citius auf Antrag der ETH 870'000 Schweizer Franken zugesprochen. Sie stammen aus einem Zweimillionen-Fonds, den die Firma Sika der ETH Zürich Foundation für Forschungsprojekte, die in ihrem Interessensgebiet liegen, zur Verfügung gestellt hat. Die elf Industriepartner - sia Abrasives, Sika, Indrohag, Georg Kaufmann, Quadrant, Bucher, AUDI, Promec Estech, Ruag, V-Zug und Franz Marty - und der Schweizer Bobverband (SBSV) erbringen durch ihre Arbeit und die Bereitstellung von Materialien nochmals Leistungen in gleicher Höhe. Die Sachleistungen der ETH Zürich durch die am Projekt beteiligten 12 Professuren mit mehr als 20 Mitarbeitern und den zur Verfügung gestellten departementalen Werkstätten liegen darüber hinaus bei über 500'000 Schweizer Franken.

 
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