Veröffentlicht: 19.06.13
Campus

Feiern im Takt der ETH Big Band

Letzten Freitag stieg am Campus Hönggerberg das Jubiläumskonzert der ETH Big Band anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens. Die Musiker unter Leitung von Christoph Eck trumpften mit einem musikalisch erstklassigen Gute-Laune-Konzert auf, das Alumni, ETH- und Uni-Angehörige restlos begeisterte.

Alice Werner
Seit 20 Jahren spielt die ETH Big Band bei festlichen Anlässen an der ETH Zürich auf. (Bild: Tom Kawara/ETH Zürich).
Seit 20 Jahren spielt die ETH Big Band bei festlichen Anlässen an der ETH Zürich auf. (Bild: Tom Kawara/ETH Zürich). (Grossbild)

«20 Jahre», ruft Christoph Eck, «das ist ein ganzer Lebensabschnitt!» Der Gründer und Leiter der ETH Big Band klingt vergnügt und durchaus stolz, weniger auf sein eigenes, unbestritten grosses Engagement, als auf seine Musikerinnen und Musiker. «Ich bin sehr glücklich über ihre künstlerische Entwicklung, ihre absolute Zuverlässigkeit und Professionalität. Und ich bin dankbar», so fügt er mit einem Augenzwinkern an, «dass sie so lange unter meiner Leitung ‹durchgehalten› haben.»

Eck steht, locker plaudernd, mit einem Getränk in der Hand inmitten seiner Band. Er begrüsst und umarmt herzlich alle Freunde, Gäste und Alumni, die er vor dem Jubiläumskonzert, das am 14. Juni 2013 auf dem Campus Hönggerberg stattfindet, zu einem get-together-Apéro eingeladen hat. Ihn freut besonders, dass auch ehemalige Bandmitglieder, sogar aus den ersten Jahren, zum feierlichen Anlass erscheinen – «Ihr seid ein wichtiger Teil der Entwicklungsgeschichte der Band», betont er dann auch in seiner kurzen informellen Ansprache. Die Stimmung bei Häppchen und Bier ist gelöst, fast familiär. Einen rundum tollen Abend hat sich Christoph Eck bei einem Gespräch einige Tage zuvor von dem Konzert versprochen. Seine Musiker, so gut, wie sie heute aufgelegt sind, scheinen ihm diesen Wunsch nur allzu gern zu erfüllen.

Musikreise durch die Big-Band-Geschichte

Eine kleine Umfrage unter den angeregt schwatzenden Mitgliedern der Band zeigt: Für die Musiker ist das Jubiläumskonzert heute Abend, zu dem insbesondere ETH- und Uni-Angehörige eingeladen sind, ebenfalls «etwas Besonderes» – nicht nur als glanzvoller Abschluss ihrer gerade beendeten Schweiz-Tournee, sondern auch als eine Gelegenheit zum Rückblick. Musikalisch soll das Konzert eine Reise durch die wichtigsten Stationen der 20-jährigen Geschichte der ETH Big Band bieten. «Das wird sicherlich Erinnerungen wecken», meint Viktor Kürsteiner, seit 19 Jahren mit seiner Posaune dabei. Vom Autodidakt hat er sich mittlerweile zum technisch starken Standbein des Posaunen-Quartetts entwickelt. «Ich lebe für die Band», sagt er begeistert und zeigt sich mit seinem Einsatz erkenntlich «für alles, was ich während dieser Zeit musikalisch und menschlich lernen durfte». Ähnlich drückt es der Saxophonist Alain Brenzikofer aus: «Bei uns groovt es – in jeglicher Hinsicht.»

Gratulation von Rektor Guzzella

20:00 Uhr, Konzertbeginn. Bevor die Musiker ihre Groove-Qualitäten und ihren Ruf als erstklassige Liveband unter Beweis stellen können, wartet erst noch eine Überraschung auf sie. Per Videoeinspielung gratuliert ETH-Rektor Lino Guzzella zum runden Band-Geburtstag: «Die ETH Big Band ist immer da, wenn es etwas zu feiern gibt – anders gesagt: die ETH feiert praktisch im Takt der Big Band.» Und auch Christoph Eck muss noch ein paar persönliche Worte über seine Ziele als Bandleader anbringen: «Ich möchte mit meinen Musikern eine Linie überschreiten und unbekanntes Terrain betreten – musikalisch, menschlich und in Kontakt zum Publikum.» Applaus von den ungefähr 250 Zuschauern, die alle Plätze belegt haben und in den hinteren Reihen dicht gedrängt stehen müssen.

Klassischer Swing, heisser Salsa

Dann legt die Band los mit ausgewählten Best-of-Songs aus ihrem 300 bis 400 Jazzstücke umfassenden Repertoire. Vom klassischen Swing über Funk und Rap weiter zu brasilianischen Balladen hin zu heissen Salsa- und Latin-Rhythmen spielen die 20 Musiker mitreissende Lieblingsstücke, die sie in den vergangenen Jahren immer wieder begleitet haben. Zum Beispiel auf Auslandstourneen oder, wie beim Cole-Porter-Klassiker «You’d be so nice to come home to», bei den ersten Proben, wenn sie wieder zu Hause waren. Die unbestrittenen musikalischen Höhepunkte des Abends bilden die Eigenkompositionen und Arrangements der Musiker Roland Wernli und Henning Thomas sowie die zahlreichen, mit Verve und Brillanz vorgetragenen Soloparts.

Ein Konzert, mit so viel guter Laune bestritten, dass die Ohren noch am nächsten Tag in der passenden Gemütsfrequenz mitschwingen, muss dann auch mit Jubel und stehenden Ovationen belohnt werden. Ein Prosit auf die Musiker – und auf die nächsten 20 musikalischen Jahre!

 
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