Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Im Trunkenheitssimulator Auto fahren, mit vollem Risiko Milch trinken, beim Klimapoker zocken oder Abwasser auf Schadstoffe untersuchen: An der diesjährigen Scientfica dreht sich alles ums Thema Risiko. ETH Life stellt vier Ausstellungsprojekte vor – stellvertretend für viele andere – und verlost Karten für die Eröffnungsveranstaltung.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, heisst es so schön. Wagemut, Risikobereitschaft und Abenteuerlust faszinieren uns alle. Doch wer zu viel wagt, riskiert seine Gesundheit, sein Hab und Gut oder im schlimmsten Fall sein Leben.
Die Wissenschaft weiss viel darüber, wie Menschen mit Risiken umgehen. Deshalb zeigt die Scientifica 2013 anhand von anschaulichen und spannenden Beispielen, welchen Risiken wir ausgesetzt sind, welche wir selbst verursachen und wie die Wissenschaft Risiken auf den Grund geht.
Seit 2011 öffnen die ETH Zürich und die Universität Zürich mit der «Scientifica» ihre Tore und laden die Bevölkerung ein, Wissenschaft quasi am «Ort des Geschehens» zu erleben. Am 31.8. und 1.9.2013 sind alle aufgerufen, sich intensiv mit den Risiken des Lebens zu befassen. Einige Ausstellungsprojekte seien hier – stellvertretend für viele andere – vorgestellt.
Im Trunkenheitssimulator riskant fahren
Im Projekt «Risiken verstehen» zeigt das Team des Kompetenzzentrums Medizin – Ethik – Recht Helvetiae (MERH), wie man Patienten Krankheitsrisiken vermitteln kann. Noch ist die Krankheit nicht ausgebrochen – wie kann sich der Patient dann vorstellen, wie es sein wird? Eine Möglichkeit, Risiken zu «verstehen», liegt darin, sie in einer Simulation möglichst realitätsnah und dennoch gefahrlos zu erfahren.
Für die Besucherinnen und Besucher der Scientifica
hat das MERH-Team einen Trunkenheitsfahrsimulator entwickelt, in dem
Risikofreudige die Möglichkeit haben, Reaktions- und Bremstests unter dem
simulierten Einfluss von Alkohol zu erleben. Das «Erfahren» der eigenen
Fahrfähigkeit gestattet es dann, auch den Risikofaktor zu «verstehen».
Das Milchtrinker-Risiko
Wer heute keine Milchprodukte verträgt, der kann problemlos auf Ersatzprodukte ausweichen. Doch wie sah das im Mittelalter aus? Und wie kommt es überhaupt, dass die einstmals für den Menschen unverträglichen und riskanten Milchprodukte heute in unserer Ernährung eine solch zentrale Rolle spielen? Am Stand des Zentrums für Evolutionäre Medizin können interessierte Milchtrinkerinnen und -trinker anhand von Spielen und Modellen herausfinden, was Laktose (Milchzucker) ist, und worin sie vorkommt.
Sie erfahren dabei, wie Laktose und
andere Zucker verdaut werden, welche Nährstoffmängel bei Verzicht auf Milch
auftreten und wie diese fehlenden Inhalte kompensiert werden können. Zudem
errätseln sie in einem Quiz, weshalb in früheren Zeiten trotz hoher
Laktose-Intoleranz so viel Milch konsumiert wurde.
Riskante Schadstoffe in Gewässern
Antibakterielle Stoffe in Seifen, Wirkstoffe in Medikamenten oder Zusatzstoffe in Elektronik und Kunststoffen – tagtäglich benutzen wir eine Vielzahl von synthetischen Chemikalien. Mit dem Abwasser gelangen unzählige dieser Chemikalien in unsere Gewässer. Da viele dieser Stoffe speziell dafür konzipiert wurden in geringen Konzentrationen wirksam zu sein, können sie selbst in kleinen Mengen ein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen.
Am Stand des Instituts für Biogeochemie und
Schadstoffdynamik erwartet die Besucher ein interaktives Modell, das den Weg
des Wassers von unseren Häusern bis zur Kläranlage und weiter in Flüsse und
Seen veranschaulicht.
Pokern ums Klima...
Der Klimawandel zeigt sich nicht nur in langfristigen, schleichenden Veränderungen, sondern vermehrt auch durch die Anzahl und Heftigkeit von extremen Wetterereignissen. Der Mensch ist massgeblich am Klimawandel beteiligt und spielt somit mit seiner Zukunft. Am Stand des Center for Climate Systems Modeling (C2SM) können Besucherinnen und Besucher mit eigenen Augen sehen, was die Folgen menschlichen Handelns sind, indem sie beim Klimapoker mitspielen.
Der Klimapoker – ein interaktives Klimaspiel – zeigt den zunehmenden
Einfluss des Menschen auf das Klima, insbesondere, wie er das Risiko von
Hitzewellen und Starkniederschlägen beeinflusst. Doch Achtung: Die Klimawürfel
sind gezinkt. Genauso wie der Mensch zunehmend mit seinen Aktivitäten die
Erdatmosphäre aufwärmt, so ändert er das Geschehen im Klimapoker.
... oder an der Scientifica-Pokernacht
Wer nach dem Besuch des Klimapoker-Stands nicht vom Pokern lassen kann, der kann an der Scientifica-Pokernacht seine persönliche Risikofreudigkeit spielerisch testen und mit Glück oder Können an der Final-Table um den Turniersieg und um schöne Preise spielen. Für die Pokernacht ist eine Anmeldung bis Freitag, 30. August um 24.00 Uhr erwünscht: Online-Anmeldung.
Thematisch ebenso breit gefächert wie die über vierzig Ausstellungsstände sind die Kurzvorlesungen, in denen die Besucherinnen und Besucher nach einem kurzen Input den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ihre Fragen stellen können. Daneben bietet die Scientifica Wissenschaft als Erlebnis, etwa mit dem Erdbebensimulator, in dem man am eigenen Leib ein richtiges Erdbeben spüren kann. Spektakel gibt es an den Shows mit fliegenden, sprechenden und tanzenden Robotern oder in der Energie-Chemie-Show, für Unterhaltung sorgen die Science Slams und in den Science Talks sprechen der Hochseilartist Freddy Nock und der Astronaut Claude Nicollier mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über Risiken zwischen Himmel und Erde.
Wenn Sie die Scientifica besuchen, gehen Sie kein Wagnis ein, doch der Gewinn ist jetzt schon sicher.
Gewinnen Sie Tickets für die Eröffnungsveranstaltung
Die
Scientifica ist am Samstag, 31.8., und Sonntag, 1.9., geöffnet. Am Freitag, 30.8.,
findet eine Eröffnungsveranstaltung für geladene Gäste statt. Für diese
Veranstaltung verlost ETH Life 10 x 2 Karten. Es erwartet Sie eine spannende
Podiumsdiskussion zum Thema «Schweiz – für die Zukunft gewappnet?» sowie ein
riskantes Finale mit Leo Wundergut & JetSet-Singers.
Zeit und
Ort: 30. August, 17.30 bis 19.00 Uhr, im Scientifica-Zelt auf der Polyterrasse.
Ab 19.00 Uhr haben Sie die Möglichkeit, sich die Ausstellung anzusehen.
Falls Sie
an der Verlosung teilnehmen möchten, senden Sie bis zum 28. August 12.00 Uhr
ein Mail mit dem Vermerk «Scientifica» und Ihrer Adresse an
redaktion@ethlife.ethz.ch
Das Programm der Scientifica und weitere Informationen unter scientifica.ch
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