Sich reinhängen und geniessen
Die «Neuen» sind da und müssen sich in der unbekannten ETH-Welt erst einmal zurechtfinden. Ein paar Überlebenstipps von einem, der er wissen muss: VSETH-Präsident Petros Papadopoulos über einen gelungenen Einstieg ins ETH-Studium und darüber, was es zu vermeiden gilt.
Herr Papadopoulos, erinnern Sie sich
noch, was Sie an Ihrem ersten Tag an der ETH gefühlt haben?
Ja,
ich weiss noch genau, wie beeindruckt ich von den vielen Aktivitäten am
Erstsemestrigentag war, die uns den Einstieg ins Studentenleben erleichtern
sollten – von der Campusführung bis hin zum Apéro mit Studierenden höherer
Semester. Allein gelassen fühlte ich mich jedenfalls nicht, aber natürlich ist
die Informationsflut in den ersten Tagen gross. Es ist, als würde man in einer grossen Grube von einem Lastwagen
mit Sand zugeschüttet und als Hilfsmittel hätte man nur ein Sandschäufelchen
zur Verfügung....
Mit dem Studium beginnt ein unbekanntes
Kapitel im Leben, und bekanntlich ist aller Anfang schwer. Was hilft, den Kopf nicht
zu verlieren?
Sich
mit anderen Erstsemestrigen auszutauschen – schliesslich stellen sich alle die
gleichen Fragen. Ausserdem sollte man keine Angst haben, auch ältere
Studierende anzusprechen. Die zuständigen Fachvereine oder eine der vielen
ETH-Beratungsstellen können ebenfalls mit Informationen und persönlichen Tipps
weiterhelfen. Und wir vom VSETH bekommen sowieso gerne Besuch. Es findet sich
garantiert immer jemand, der einem unter die Arme greifen kann! Daher: Einfach
die Scheu überwinden und sich helfen lassen.
Also keine Panik schieben, wenn es in
der ersten Zeit mal hakt.
Genau,
dazu gibt es überhaupt keinen Grund. Am besten alles ruhig angehen.
Anfangsschwierigkeiten sind ganz normal, die hat jeder Studierende erlebt – und
überlebt.
Wie kann man sich in den ersten Tagen rasch
einen Überblick über den Kosmos ETH verschaffen?
Die
Präsentationen der einzelnen Departemente am Erstsemestrigentag und die
Führungen der Fachvereine reichen fürs Erste, um die Lage zu sondieren. Man
sollte nicht den Anspruch haben, schon am Ende der ersten Woche genau zu
wissen, wie es läuft. Das kommt mit der Zeit automatisch. Anders gesagt: Es dauert
ungefähr einen Monat, bis man die typischen Abläufe im Studienalltag – also
Stundenplan, Orientierung auf dem Campus, Bücherausleihe und so weiter –
verinnerlicht hat.
Was sollte man als Studienanfänger auf
keinen Fall tun?
Den
Fehler machen, der mir unterlaufen ist: das Studium unterschätzen. In den
ersten zwei, drei Wochen wird vielleicht Stoff durchgenommen, den man zum Teil
schon von der Mittelschule kennt. Da besteht die Gefahr, dass man sich
entspannt zurücklehnt, und plötzlich hat man den Anschluss verpasst. Stoff
nachzuholen fällt aber viel schwerer, als gleich von Anfang an dranzubleiben. Ansonsten
kann man gar nichts falsch machen.
Büffeln ist aber nicht alles. Zum
Studentenleben gehört doch auch Spass. Wie lernt man die anderen ETH-Frischlinge
am schnellsten kennen?
Das Erstsemestrigenfest
am Donnerstag in der Maag Event Hall ist diesbezüglich ein absoluter
Pflichtermin! Ausserdem organisieren die verschiedenen Fachvereine
Erstsemestrigen-Wochenenden – die perfekte Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und
von den begleitenden Tutoren mehr über das Studentenleben und die Hochschule zu
lernen. Ansonsten bieten sich natürlich die vielen Cafeterias und Mensen zum
gegenseitigen Kennenlernen an. Wenn ich im Zentrum bin, gehe ich zum Beispiel
sehr gerne ins bQm auf der Polyterrasse. Und auf dem Hönggerberg macht die
Piazza als zentraler Treffpunkt ihrem Namen alle Ehre. Man muss, selbst an
einer grossen Hochschule wie der ETH, keine Sorge haben, allein zu bleiben:
Kennt man erst einen, kennt man bald viele. Das ist ein sich
verselbstständigender Prozess.
Und wenn man doch einmal seine Ruhe
haben will: Wo findet man einen geeigneten Ort zum Entspannen?
Das
muss jeder und jede für sich selbst herausfinden. Wenn ich wirklich einmal
abschalten will, gehe ich zwischendurch an die Limmat oder den Zürichsee. Wer
beim Sport gut runterfahren kann, sollte das Angebot des ASVZ studieren, da ist
von Yoga bis Kickboxen alles dabei.
Was dürfen die Erstsemestrigen von
Ihrer Zeit an der ETH erwarten?
Ein
Studium auf sehr hohem Niveau, das einen fördert und herausfordert und das
Beste aus einem herausholt.
Und wie lautet Ihr letzter,
ultimativer Tipp für alle Neuen?
Geniesst
das Studium!
Zur Person und zum Erstsemestrigenfest
Petros Papadopoulos studiert im Master Nuklearingenieurwissenschaften. Dieses Jahr macht er eine Jahr Pause von seinem Studium und engagiert sich für den VSETH. Am Donnerstag, 19. September 2013, 20 Uhr begrüsst der VSETH alle Neueintretenden mit dem Erstemestrigenfest in der Maag Event Hall.
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