Veröffentlicht: 27.03.12
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Überblick über das ETH-Jahr 2011

Der Jahresbericht der ETH Zürich bietet einen Überblick über die Höhepunkte des vergangenen Jahres: Die ETH Zürich zählt mehr als 17'000 Studierende, hat 22 Spin-off-Firmen gegründet und leistet mit ihrer Forschung einen wichtigen Beitrag zur Lösung dringender gesellschaftlicher Probleme. Der Jahresbericht ist ab sofort als Download verfügbar.

Ursula Hess
Der Jahresbericht 2011 der ETH Zürich ist soeben erschienen. (Bild: ETH Zürich)
Der Jahresbericht 2011 der ETH Zürich ist soeben erschienen. (Bild: ETH Zürich) (Grossbild)

Der Umbau des Energiesystems in der Schweiz und die damit verbundene Nachfrage nach sicheren, erschwinglichen und verlässlichen Energieträgern stand im letzten Jahr im Zentrum der öffentlichen Diskussionen und schlägt sich auch im Jahresbericht der ETH Zürich nieder. Die ETH Zürich liefert zu dieser Debatte wichtiges Orientierungswissen. So konnten beispielsweise Forschende des Energy Science Center in einer Studie zeigen, dass unter gewissen Bedingungen ein Umbau des Energiesystems ohne Kernkraft bis 2050 grundsätzlich technologisch möglich und wirtschaftlich verkraftbar ist.

Unter dem Begriff «Nachhaltige Welten» will die ETH ihre Aktivitäten in den Bereichen Energie, Klima, nachhaltiges Bauen und Welternährung ausbauen. Mit der Gründung des Kompetenzzentrums World Food System im vergangenen Jahr, hat sie einen wichtigen Grundstein für künftige Forschungstätigkeiten gelegt. Das Kompetenzzentrum soll Grundlagen für eine nachhaltige Landwirtschaft, für die Produktion hochwertiger Nahrungsmittel und die stabile Versorgung einer gesunden Weltbevölkerung erarbeiten. Auch in der Energieforschung und im Bereich nachhaltiges Bauen konnte die ETH Zürich ihre Forschungsanstrengungen weiter verstärken.

Erfolgreiche Forschung

Dass die ETH in ihrer Forschung Schwerpunkte in Energie und Nachhaltigkeit setzt, zeigte sich auch in verschiedensten Forschungserfolgen im vergangenen Jahr. So gelang es ETH-Forschenden zusammen mit dem Paul Scherrer Institut und dem California Institute of Technology, aus Wasser und Kohlendioxid solare Treibstoffe zu erzeugen. Dazu haben sie einen Reaktor entwickelt, in dem konzentrierte Sonnenstrahlung ein stabiles und schnelles thermochemisches Verfahren antreibt, das Wasser und Kohlendioxid in ein Gemisch von Wasserstoff und Kohlenmonoxid umwandelt. Das dadurch entstandene «Syngas» ist eine Vorstufe von flüssigen Treibstoffen. Für diese bahnbrechende Entwicklung erhielt Aldo Steinfeld den «Golden Idea Award» der Schweizerischen Gesellschaft für Ideen und Innovationsmanagement «Idée Suisse».

Auch bei der Klimaforschung leistet ETH-Forscher entscheidende Beiträge. Neben verschiedenen wissenschaftlichen Publikationen in Fachmagazinen veröffentlichten ETH-Forschende in Zusammenarbeit mit MeteoSchweiz im September 2011 einen Bericht zu neuen Klimaszenarien. Dank neuen Klimasimulationen und verbesserten statistischen Verfahren gelang es den Forschenden erstmals, sichtbar zu machen, wie sich die globale Klimapolitik auf das Klima in der Schweiz auswirken wird.

Stetig steigende Studierendenzahlen

Dass die ETH Zürich bei Studierenden sowohl national als auch international hoch im Kurs steht, belegen auch stetig steigenden Studierendenzahlen. Im September 2011 haben gut 2500 Studierende ihr Bachelorstudium an der ETH aufgenommen. Das sind rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Klar die beliebteste Studienrichtung war der Maschinenbau. Aber auch in der Informatik, der Elektrotechnik, den Bauingenieurwissenschaften und der Mathematik sind die Studierendenzahlen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Frauen- und der Ausländeranteil blieben 2011 konstant. Zudem konnte die ETH Zürich weitere Professuren besetzen: Heute forschen 428 (Vollzeitäquivalente) Professorinnen und Professoren an der Hochschule und geben ihr Wissen an die Studierenden weiter.

Wissens- und Technologietransfer als Kernaufgabe

Der Transfer von Forschung in die Praxis ist eine der Kernaufgaben der ETH Zürich. Wie erfolgreich die ETH auf diesem Gebiet ist, zeigt sich in der Spin-off-Bilanz. ETH-Angehörige haben im letzten Jahr 22 Spin-off-Firmen in ganz unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern gegründet. Auch unabhängige Gremien würdigten die Geschäftserfolge und -modelle der Spin-offs mit diversen Auszeichnungen. Insgesamt erhielten die Spin-offs der ETH im vergangenen Jahr Preisgelder in der Höhe von knapp einer Million Schweizer Franken.

Weitere Highlights aus Forschung und Lehre sowie Zahlen und Fakten zum ETH-Jahr 2011 sind im Jahresbericht zu finden.

Einige Kennzahlen zur ETH Zürich

- Studierende: 17'187 (Headcount)
- Davon auf Bachelorstufe: 7920
- Davon auf Masterstufe: 4562
- Davon im Doktoratsstudium: 3685
- Frauenanteil: 30.8%
- Ausländeranteil: 36.1%
- Professorinnen und Professoren: 428 (Vollzeitäquivalente)
- Budget insgesamt 1455 Mio. Franken
- Davon Finanzierungsbeitrag Bund 1101 Mio. Franken
- Davon Drittmittel 353 Mio. Franken (inkl. nationale und internationale Forschungsförderung und private Donationen)

 
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